Heuhüttentäler

Einzigartige Kulturlandschaften

Vor rund 300 Jahren benötigten die Menschen im Murgtal aufgrund der wachsende Bevölkerung mehr Raum für Landwirtschaft und Viehhaltung. Nach zähen Verhandlungen mit den Waldbesitzern wurde der Wald in den steilen Murgseiten- tälern entlang der Bachläufe gerodet und somit Wiesengrundstücke angelegt. Da die Wiesen wegen der Bodenbeschaffenheit und der steilen Lage nicht für die Viehhaltung geeignet waren, wurden sie als Heuwiesen (sogenannte „Magerwiesen“) genutzt. Ein ausgeklügeltes Bachsystem regelte hier die Wasserverteilung.

Einwanderer aus Tirol brachten dann die Bauweise der hölzernen Heuhütten mit ins Murgtal. Hierin wurde das Viehfutter gelagert, welches im Winter auf Rückenkörben oder mit dem Holzschlitten ins Tal gebracht wurde.

Nachdem die Heuhüttentäler nicht mehr bewirtschaftet wurden, wuchsen sie zusammen und viele Heuhütten verfielen. Doch durch die engagierte Hilfe von Ehrenamtlichen, Bewohnern und Wiesenbesitzern ist es gelungen, einige Täler freizuhalten. Diese noch verbliebenen wenigen offenen Wiesentäler zählen heute zu den wertvollsten Kulturlandschaften dieser Region bzw. des gesamten Schwarzwaldes. Sie sorgen für die Durchlüftung der Orte, da die Fallwinde die frische Höhenluft aus den Berghöhen durch die Seitentäler wehen können und somit ein angenehmes Klima bereiten. Die Täler werden heute durch Schaf- oder Ziegenbeweidung offen gehalten und Sie können diese auf wunderschönen Wanderwegen erkunden  (u.a. Wanderwege durch das Reichenbachtal sowie durch das Latschigbachtal, der Ziegenpfad in Forbach-Bermersbach und die Heuhüttenrundwege in Forbach-Gausbach). Viele Wanderwege sind auch für Familien mit Kindern geeignet.